Der Abteiberg

 Luftaufnahme des Michaelsberges in Siegburg

Er ist das Wahrzeichen der Stadt Siegburg und aus jeder Richtung schon von weitem zu sehen: Der Michaelsberg, vor tausenden von Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden und mit einer Höhe von knapp 120 Metern über Null eine der wenigen Erhebungen in der sonst flachen Köln Bucht. Schon im Mittelalter diente der Berg den ansässigen Ezzonen und Grafen von Berg als Herrschersitz, von dem sie die gesamte Region überwachen konnten. Zahlreiche Adlige nutzten die damals noch als Sygberg bekannte Erhebung als Ausgangspunkt für Raubzüge gegen angrenzende Städte und reisende Händler. Erzbischof Anno von Köln vertrieb die Raubritter, gründete die Abtei und trug maßgeblich zum Wachstum der bisher kleinen Siedlung am Fuße des Berges bei.

Bäume erst im 19. Jahrhundert

 Sankt Servatius und Michaelsberg in Siegburg

Im Laufe der Geschichte hat sich das Gesicht des Berges mehrfach gewandelt: Im Mittelalter waren die Hänge baumlos und kahl um potentiellen Feinden bei der Annäherung an de Berg keine Deckung zu geben. Später wurden einige der zugänglichen Areale für den Weinbau genutzt. 1803 wurde die Abtei im Zuge der Säkularisation unter Napoleon aufgelöst und zur „Irrenheilanstalt" umfunktioniert. Deren Leiter, der „Geheime und Obermedizinalrat" Dr. Carl Wigand Maximilian Jacobi, betrat neue Wege bei der Behandlung psychischer Erkrankungen. Hierzu zählten beispielsweise Formen der Beschäftigungstherapie, in deren Rahmen er von den Patienten Gärten anlegen und Bäume pflanzen ließ. Heute bedecken die großen Bäume den gesamten Berg und sorgen im Sommer und Herbst für das typische Bild des grünen bwz. bunten Berges mit dem satten Gelb der Abteikirche.